- Wertanalyse
- Wẹrt|ana|ly|se 〈f. 19〉 systematische Untersuchung eines laufend erzeugten Produkts zur Rationalisierung u. Kostensenkung bei gleichbleibender Qualität
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Wert|analyse,Betriebswirtschaftslehre: nach der Definition des Deutschen Instituts für Normung »ein System zum Lösen komplexer Probleme, die nicht oder nicht vollständig algorithmierbar sind« (DIN 69910). Anders als bei sonstigen Verfahren zur Kostenreduzierung wird bei der Wertanalyse gefragt, welche Funktionen ein Produkt tatsächlich erfüllt (Haupt-, Neben- und unnötige Funktionen) und in welchem Maß diese für den Nutzer von Interesse sind. So können Kosteneinsparungen erzielt werden, indem bestimmte Funktionen ganz oder teilweise weggelassen werden. Umgekehrt können als nützlich erkannte Funktionen hinzugefügt werden, wobei die dadurch entstehenden höheren Kosten durch die bessere Verkäuflichkeit des Produkts ausgeglichen werden. Die Ende der 1940er-Jahre bei der General Electric Company entwickelte, zunächst auf Erzeugnisse bezogene Wertanalyse (Produktwertanalyse) ist zu einer allgemeinen, auch auf Verfahren oder Gemeinkosten anwendbaren Methode weiterentwickelt worden, u. a. durch das VDI-Zentrum Wertanalyse und die Deutsche Gesellschaft für Wertanalyse (DGW). Die Wertanalyse wird in folgende Grundschritte eingeteilt: vorbereitende Maßnahmen, Ermittlung und Prüfen des Istzustandes, Erarbeiten von Verbesserungsvorschlägen, Prüfen und Bewerten der Problemlösungen. Der Erfolg der Wertanalyse ist nicht nur von der Beherrschung dieser Schritte abhängig, sondern auch vom Verhalten der am Wertanalyseprozess direkt und indirekt beteiligten Personen einschließlich des Managements sowie vom Zusammenwirken dieser (System-)Elemente. In dem für eine Wertanalyse fallweise zu bildenden Team sollten alle Bereiche vertreten sein, die mit dem jeweiligen Gegenstand der Wertanalyse zu tun haben.W. Idee - Methode - System, hg. v. Zentrum W. der VDI-Gesellschaft Systementwicklung u. Projektgestaltung (51995).
Universal-Lexikon. 2012.